In den Krimmler Tauern

Gemeinschaftstour von Silvia, Monika, Hans und Dietrich im Juli 2023

Bei durchwachsenen Wetterprognosen machten wir uns auf den Weg gen Süden. Über den Achensee ins Zillertal und dann über den Gerlospass nach Krimml. Schon vom Parkplatz waren die höchsten Wasserfälle Österreichs zu bestaunen, die in drei Stufen über 384m hinabstürzen. Beim Anstieg über den Wasserfallweg kam man dem Getöse an vielen Aussichtskanzeln sehr Nahe und wurde entsprechend eingesprüht. Nachdem wir das Hochtal der Krimmler Ache erreicht hatten zog sich eine geschotterte Fahrstraße weit in die Berge hinein und wir erreichten das Krimmler Tauernhaus, eine hotelartige Unterkunft in 1622m.

Krimmler Wasserfälle

Am nächsten Tag folgten wir dem Weg zur Rainbachscharte. Zunächst durch Bergwald, dann durch Latschen, begleitet von ersten Regenschauern, am Rainbachsee vorbei und schließlich in die steile Scharte (2720m). Hier lag viel loses Gestein und Erdreich herum und wir waren über die Seile als Aufstiegshilfen sehr dankbar. Nach gut 1100m Aufstieg standen wir auf dem Bergkamm und blickten hinunter zu den beiden Gerlos-Seen und zur Zittauer Hütte, unseren nächsten Übernachtungsplatz (2328m). Trockenen Fußes erreichten wir unser Ziel unter der Reichenspitze und Wildgerlos-Spitze.

Rainbachscharte

Die Wetterprognosen für den kommenden Tag versprachen viel Feuchtigkeit von oben. Über die Roßkarscharte (2687m) erreichten wir das obere Rainbachtal, an dessen Ende markant auf einem Sporn die Richter-Hütte liegt. Die letzte Stunde unserer Wanderung und auch der Gegenanstieg aus dem Talboden waren wieder recht nass. Die Richter-Hütte ist eine kleine Hütte der Bergfreunde Rheydt mit nur 16 Betten und 35 Lagerplätzen und liegt auf 2367m.

Eigentlich wollten wir über die Zillerplattenscharte zur Plauener Hütte und am nächsten Tag über die Gamsscharte (ein B/C Klettersteig wieder zur Richterhütte. Aber eine Kaltfront überquerte in der Nacht das Gebiet und brachte Schnee bis auf 2000m hinab. Alles um die Hütte war weiß und es schneite kräftig weiter. Gar nicht daran zu denken die Zillerplattenscharte mit knapp 2900m Höhe bei diesen Verhältnissen anzugehen. So mussten wir im heftigen Schnee/Regen zum Tauernhaus wieder absteigen. Zum Glück bekamen wir noch Lagerplätze dort. Am Nachmittag hob ein zweistündiger Brotzeitspaziergang zur Söllnalm die Laune wieder an.

Strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen – das Wetter hätten wir gerne gestern gehabt. Die Warnsdorfer Hütte mit den dahinterliegenden Eissee war unser Alternativprogramm. Zunächst auf dem Fahrweg bis zum Talschluss unter dem Krimmler Kees und der Dreiherrenspitze und dann hinauf auf 2380m.

Dreiherrenspitze

Jetzt sind nur noch abgeschliffene Felsen um den Eissee – zum „ewigen“ Eis sind es nochmals gut 1,5h. Wir rasten am See und genießen die herrliche Aussicht und die Spiegelungen an der Wasseroberfläche bevor wir uns in der Hütte stärken und dann den Rückweg wieder antreten. Gut 20 km stecken neben den Höhenmetern in unseren Beinen.

Spiegelungen am Eissee

Am letzten Tag galt es wieder zum E-Auto zu gelangen, – zu Fuß und nochmal die Wasserfälle bestaunen oder ganz bequem mit den Hüttentaxi. Auch wenn das Wetter uns zu einer Änderung zwang, so hatten wir doch ein beeindruckendes Bergerlebnis.

Dietrich

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