Bericht zum 40-jährigen Bestehen des Singkreises der Sektion Weinheim

am 16.10.2021

„Endlich haben wir es geschafft, nach ständigem Auf und Ab der Corona-Infektionszahlen die Kontaktregeln einhalten zu können, die dieses feierliche Treffen erlauben.“
Mit diesen Worten und einem Sektempfang eröffnete Walter Hebling mit einjähriger Verspätung die Jubiläumsfeier zum 40-jährigen Bestehen des Singkreises der Alpenvereinssektion Weinheim.

Rund 50 Mitglieder meist älterer Jahrgänge und durchgeimpft trafen sich im Gemeindehaus von Herz-Jesu. Die Freude, endlich mal wieder sich in die Augen sehen, auf die Schulter klopfen und direkt ansprechen zu können, war in den strahlenden Gesichtern der Sängerinnen und Sänger deutlich zu sehen.

Dass der DAV neben bergsportlichen Aktivitäten auch Ziele des Umwelt- und Naturschutzes anstrebt, ist ja bekannt in Weinheim, wo er mit über 3000 Mitgliedern zu den größten Vereinen zählt. Aber dass er auch einen Chor unterhält, genannt Singkreis, überrascht dennoch und zwar positiv. Der gute Einfluss auf die Gesundheit durch Wandern, Bergsteigen, Klettern und viele Wintersportarten ist ja hinlänglich bekannt, aber dass gemeinsames Singen sich positiv auf Leib und Seele auswirken kann, eher weniger. 

Beides fördert den Zusammenhalt in der Gruppe und das Empfinden gemeinsamer Freude und Trauer. Auch letzteres kam in der Ansprache Walter Heblings zum Ausdruck, als er an beliebte Sänger erinnerte, die im vergangenen Jahr verstorben waren: Klaus Bertram, Uwe Hennings und Karl Lörsch. Die für erkrankte Freundinnen und Freunde: Claudia Lörsch, Herbert Bönisch und Ernst Oberreiter im Namen aller Anwesenden ausgesprochenen Genesungswünsche ließen erkennen, dass niemand in diesem Kreis vergessen ist.

Nachdem Rüdiger Zerweck seitens des Vereinsvorstandes die Anwesenden begrüßt und Hebling für seine langjährige Tätigkeiten im Verein gedankt hatte, schilderte Gerhard Staniczek anschaulich und humorvoll, wie sein Einstieg als Neuling in diese Gruppe war, deren Teilnehmer ja eigentlich sich dem Bergsteigen verschrieben hatten. Dabei ist Singen unter Bergsteigerinnen und Bergsteigern durchaus kein Fremdwort, was Lieder wie „Steig ́ ich den Berg hinauf, das macht mir Freude….“ oder „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen, steigen dem Gipfelkreuz zu….“ anschaulich beweisen. Und kräftige Lacher rief seine Erinnerung hervor, wonach das gegenseitige Duzen von Bergfreunden nicht etwa beim Treffen am Gipfelkreuz entstanden sei, sondern bereits in der Berghütte, wenn man sich vor dem Bettgehen nur mit Unterhose bekleidet begegnete.
Zwischen den Wortbeiträgen wurde natürlich kräftig gesungen und ein besonderes musikalisches Ausrufezeichen war das „Spiel mit dem Fagott“, vorgetragen von Gotthard Jakob. 

Das Gitarrenspiel, mit dem Hebling den Chor begleitete, hatte er schon in seiner Jugend erlernt und sich 48 Jahre als aktiver Sänger im Kirchenchor tätig, Erfahrung im Chorleben erwarb. Nicht weniger Anerkennung fand auch sein Können als Bergsteiger, der u.a. die Alpenviertausender Mt. Blanc, Matterhorn, Weißhorn usw. erstiegen hat und als Organisator von 130 Touren und Reisen. Diese führten insgesamt 3295 Teilnehmer nicht nur in die Alpen, sondern u.a. auch nach La Palma, Sizilien, Marokko, in die Toskana, auf Ischia und Madeira.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Café, Kuchen und ein Abendessen in gemütlicher Runde. Und nicht selten hörte man den Wunsch, dass künftig auch die jüngeren Kletterer und Kletterinnen den Weg in die regelmäßigen Singstunden auf dem Vereins-Klettergelände finden mögen.

Hans Henninger