Frühlingserwachen im Allgäuer Voralpenland

April 2018

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Umweltbewusst mit dem Zug startete Anfang April eine 22-köpfige Wandergruppe nach Zell in die Nähe von Füssen. Das Wetter versprach für die ganze Woche frühlingshafte Temperaturen, so dass die von Walter Hebling bestens vorbereiteten Wanderungen zu einem vollen Erfolg wurden. Die erste Route führte am Sonntag bei Kaiserwetter ans Wasserschloss in Weizern, weiter über die Schlossbergalm zu den beiden Ruinen Eisenberg und Hohenfreyberg zum Schweinegger-Weiher. Die fantastischen Blicke hinüber zu den Tannheimer Bergen und dem Ammergebirge, die noch mit Schnee bedeckt waren, beeindruckte besonders. Im Wasser des Schweinegger-Teiches konnten zahlreiche Krötenaktivitäten beobachtet werden.
Montags verlief die Wanderung in südliche Richtung zum Westende des Weißensees.In Oberkirch bestaunten wir die schöne Nikolauskapelle aus dem 14. Jahrhundert, ehe der Rundweg um den Weißensee eingeschlagen wurde. Bemerkenswert ist eine enge und niedrige Stelle in der Felswand, das Felsentor, welches wir durchsteigen mussten. Zum Abschluss der Tagestour fanden wir uns in Füssen ein. Als Wahrzeichen der Stadt steht das beeindruckende „Hohe Schloß“ auf einer Anhöhe, ehemaliger Sitz der Fürstbischöfe von Augsburg.

Tannheimer, Aggenstein, mit Zell

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Ausgangpunkt der Wanderung am nächsten Tag war der Hopfensee. Etliche Holzfiguren wie Wichtelmänner oder Pilzköpfe auf abgesägten Bäumen begleiteten uns bei der Umrundung.Vom Hopfensee aus ging es hinüber zum Forggensee, der nur ein braunes Flussbett hatte – er war abgelassen und sollte erst wieder im Juni befüllt werden.
Tags darauf ging es gleich nach Füssen. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung wanderten wir flussaufwärts zum Lechfall, weiter über den Alpenrosenweg zum Alpsee, der die ersten Blicke zum Schloss Hohenschwangau freigab. Das Schloss Neuschwanstein sollte noch besucht werden, doch war der Touristenandrang zu groß.
Per Bus wurde am nächsten Tag Pfronten angefahren. Von hier ging es hoch zur Burgruine Falkenstein, die als höchste Burg Deutschlands auf einem 1268 hohen Felsen steht. Von dort hatten wir herrliche Blicke zu den Tannheimer Bergen, ins Vilstal und in das Voralpenland. Eine besondere Herausforderung war die anschließende Überschreitung von „Einer- und „Zwölferkopf“ auf dem Zirmgrat, der dann hinab zum Alatsee führt, bekannt vom Kluftinger-Roman „Seegrund“. Über den Weißensee und Füssen wurde der Rückweg angetreten.
Am letzten Tag, als Kulturtag deklariert, besuchten wir Kempten, die neben Trier und Köln zu den ältesten Städten Deutschlands zählt. Neben der einmalig schönen Altstadt mit dem Rathaus aus dem 14. Jahrhundert, als Kornschranne erbaut, und dem historischen Brunnen, eingerahmt von schönen Patrizierhäusern, steht am Ende der Rathausstraße die gotische St.Mang-Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit dem St.-Mang-Brunnen von 1905 im Jugendstil. Außerhalb der Kernstadt wurden die Basilika St. Lorenz aus dem 17. Jahrhundert und die Residenz der Fürstäbte von Kempten besichtigt. Die Residenz (1651) mit der Ausstattung des Festsaales ist ein Höhepunkt des bayerischen Rokoko.
Eine sehr schöne Wanderwoche ging zu Ende, die mit tollen Strecken bei herrlichem Wetter noch lange in Erinnerung bleiben wird. 

16.05.19, Peter Jourdan