Rosengarten und Latemar 2014

Im Reich von König Laurin vom 30.08.2014 bis 06.09.2014
Latemar: Unsere Gruppe
Latemar: Unsere Gruppe

Erneut machten sich 8 Personen des Weinheimer Alpenvereins im Kleinbus auf den Weg nach Südtirol. In Obereggen wurde im freundlichen, familiär geführten Albergo Specker Quartier bezogen, das unmittelbar an den Seilbahnstationen zum Latemar liegt. Die sorgfältig vorbereiteten Touren von Walter Hebling führten uns durch die herrliche Bergwelt der Dolomiten, auch wenn das Wetter nicht immer mitspielte.

Latemar: Blick zum Rosengartengebiet
Latemar: Blick zum Rosengartengebiet

Der erste Höhepunkt war eine Wanderung vom Haus aus zum Labyrinthsteig, ein wunderbarer Weg durch aufgehäufte Fels- und Steinformationen. Weiter ging es zum mystisch anmutenden Karersee, der mit seinen verschiedenen türkis-blauen Schattierungen zwischen dem dichten Fichtenwald hervorblitzt und in dem sich bei Sonnenschein das Latemar spiegelt.
Per Auto erreichte die Gruppe am Folgetag den Wallfahrtsort „Maria Weißenstein“ auf 1520 Höhenmeter mit Kloster und reich ausgestatteter Kirche. Hier begann die Wanderung, die zunächst in die Bletterbach-Schlucht führen sollte, ein tiefer Einschnitt unterhalb des Weißhorns mit sicherlich interessanten Einblicken in die verschiedenen Gesteinsschichten und einem Info-Zentrum. Auf dem Weg erfuhren wir, dass der untere Abschnitt wegen Murenabgangs in der vergangenen Nacht gesperrt wurde. Der oberen Teil der Schlucht war frei und konnte durchquert werden. So begann der Aufstieg auf das Weißhorn zwar bei Sonnenschein, aber frischem Wind. Zum Schluss, an der Abbruchkante der Schlucht entlang, bis das Gipfelkreuz in 2.313m Höhe erklommen war. Die zentrale Lage des Berges macht es möglich, eine Rundumsicht bei herrlichem Sonnenschein zu genießen. Mit dem direkten Blick in das Etschtal, weiter zur Brenta, dem Ortler, den Zentralalpen und den Dolomiten wurde die Gruppe belohnt. Nach kurzer Rast hinter schützenden Felsen ging es an der gegenüberliegenden Kante mit leichter Kletterei abwärts zurück zum Auto.

Vaiolett im Rosengarten
Vaiolett im Rosengarten

Am kommenden Tag war der südliche Teil des Rosengarten-Gebirges unser Ziel; die Rotwandumrundung. Vom Parkplatz am Karerpass war der Aufstieg, zur Rotwandhütte. Hier fanden sich zahlreiche Wanderer ein, die zumeist über den Paolina-Lift hinauf kamen. Auf dem Weg zur Vaiolonscharte blieben dann die Massen zurück. Auf steilen und schmalen Wegen im Auf- und Abstieg wurde auf der Vorderseite der Rotwand der Hirzlweg erreicht, der weiter zur Paolinahütte auf 850 Höhenmeter führt. Dort fanden sich alle Teilnehmer wieder zusammen, da sich einige für eine leichtere Variante entschieden hatten und noch das Denkmal des Dr. Theodor Christomannos ansahen, dem Pionier des Südtiroler Fremdenverkehrs.
Der Mittwoch war der Kultur gewidmet. Erste Station war die kleine Kirche St. Helena in Deutschnofen, malerisch am Regglberg gelegen. Ein echtes Kleinod in romanischer Bauform, reich ausgestattet mit gut erhaltenen Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Die Städte Auer, Neumarkt links der Etsch, Tramin und Kaltern und ein kurzer Halt am Kalterer See gegenüber, waren die Anlaufpunkte dieses Tages, wobei jeder selbst auf Entdeckungstour ging und interessante Eindrücke sammeln konnte.
Der vorletzte Wandertag bescherte erstmal Regen, so dass die Begehung des Santner-Klettersteigs, der von der Rosengartenhütte zum Rosengarten bestiegen wird, gestrichen werden musste. Stattdessen ging es vom Parkplatz am Niga-Pass auf angenehmen Wegen zur Harnicker-Schwaige, von wo aus die
unmittelbar darüberstehenden Vajolettürme bewundert werden konnten. Zum Abschied gab‘s einen Gratis-Kräuterschnaps.

Auch der letzte Tag bescherte feuchte Wege, so dass nach der Seilbahnauffahrt von Obereggen nur unterhalb der steilen Latemaraufschwünge gewandert werden konnte. Über die Feudo-Hütte und im Bogen durch Wald und über Wiesen ging es nach Obereggen zurück. Unser Wirt hatte Kaffee und herrliche Himbeertorte als Entschädigung des trüben Wetters für uns bereit.

Eine tolle Wanderwoche in dieser beeindruckenden Landschaft! Dem Organisator galt unser aller Lob und Dank.

Heidi Schmitt