Zwei Touren um Salzwoog in der Pfalz (10/2015)

– mit Ingrid und Manfred Mehrbass

Im Oktober fand wieder die beliebte Busfahrt in die Pfalz statt. diesmal ging es über Annweiler am Trifels und über Hinterweidental nach Salzwoog im Salzbachtal im westlichen Wasgau. 46 Mitwanderer hatten sich eingefunden. Das Wetter passte, die Sonne lachte und das Laub färbte sich. Die beiden Gruppen teilten sich, die kleinere Gruppe ging mit Ingrid auf schönen Wegen nach Hinterweidental, Teufelstisch und Teufelsküche zurück nach Salzwoog.

Die zweite Gruppe wanderte 15 km und knapp 500 Höhenmeter über den Maiblumenfelsen (449 m) und zur Burg Lemberg. Im alten Gewölbekeller wurde Mittagsrast gemacht. Entlang des Salzbaches ging es ins Storrenbachtal. Nach einem kurzen Anstieg erreichten die Wanderer dann den Salzwooger Teufelstisch, der ist wenig bekannt, sieht aber imposant mit seiner schlanken Säule aus. Zurück in Salzwoog trafen wir dann wieder auf die andere Gruppe und der Bus brachte uns dann nach Hinterweidental. Hier wurde nochmal der bekanntere Teufelstisch mit dem markanten Baum besucht. Die Schlussrast wurde im Brauhaus Ehrstein in Hinterweidental gehalten. Wir bedankten uns bei Ingrid und Manfred, sowie dem Busunternehmen Maier aus Abtsteinach für den schönen Sonntag.

Roland Berger
Wanderwart DAV Weinheim

Mallorca Tour 2015

Auf dem GR 221 durch das Tramuntana-Gebirge

Zum letzten Mal in diesem Jahr machten sich sieben Bergwanderer vom Weinheimer Alpenverein auf den Weg. Diesmal wurde Mallorca angesteuert, sechs Etappen des bekannten Weitwanderweges waren geplant.

Banyalbufar

Start war in Estellencs; auf Grund einer Wegsperrung fuhr die Gruppe bis Banyalbufar mit dem Linienbus, ein bemerkenswerter Ort hoch oben über dem Meer, bekannt durch großzügig angelegte Terrassen und mit einem herrlichen Ausblick. Hier fand man schnell den Einstieg zum GR 221, der Wanderroute, die vom Südwesten zum Nordosten durch das Tramuntana-Gebirge führt. Ab hier ist der Weg gut ausgeschildert und es gibt keine Sperren mehr. Bis zur nächsten Übernachtung verlief er über einen noch mäßigen An- und einen langen Abstieg bis Esporles.

Die erste Herausforderung war am nächsten Tag der Weg nach Valdemossa über den Coll de sa Basseta und den Coll de Sant Jordi. Die Höhe von sa Comuna verlangte allen einiges ab, bis ein alpiner Abstieg und noch lange Wege durch Steineichenwälder die Gruppe ans Ziel brachte.
Zwischendurch gab es spektakuläre Ausblicke auf das Meer und in tiefe Schluchten. Steinmännchen wiesen den Weg bis in den durch Chopin und George Sand bekannten Ort, der voller Touristen war und der natürlich besichtigt wurde. Für die Strecke bis Deia in das Refugi Can Boi wurde der Bus genommen.
Auch Deia, eines der schönsten Dörfer Mallorcas, bot noch einen Höhepunkt. Die kleine Bucht unterhalb des Dorfes gibt einen wunderbaren Eindruck von Ursprünglichkeit. Ein uriges Lokal duckt sich unter einen Felsvorsprung, es duftet nach mallorquinischen Gerichten, man sitzt im Freien über dem Meer.

Port Soller

Die Etappe des nächsten Tages war weniger weit, landschaftlich aber wieder wunderschön.
Unterwegs überraschte eine kleine Bäckerei am Wegesrand, so dass der Restweg zum Refugi Muleta hoch über Port Soller gut zu schaffen war. Der Nachmittag bot Zeit für Besichtigungen von Port Soller und Soller, das mit der bekannten Straßenbahn erreicht wurde. Besonders die Kathedrale war sehenswert.

Port Soller

Die folgende Etappe bis zum Refugi Tossals Verds, der ältesten Berghütte, begann in Biniaraix auf einem restaurierten Pflasterweg durch die Schlucht von Es Barranc zum Coll de l’Ofre. Es galt, mehr als 800 Höhenmeter zu bewältigen, als Entschädigung war der Ausblick auf den Cuber-Stausee bei wunderbarem Sonnenschein. Der Abstieg zum See und weiter an einem eingefassten Wasserlauf entlang war erholsam und ging dann wieder aufwärts durch Steineichenwälder und über steinige Pfade bis zur einsam gelegen Hütte.

Am vorletzten Wandertag galt es wieder aufzusteigen bis zur Weggabelung in Richtung Kloster Lluc zum Refugi Son Amer. Zunächst ging es über den höchsten Inselpass, den Col des Prat, auf dem restaurierte Schneegruben zu finden sind. Der Abstieg geht über den gepflasterten Cami de ses Voltes des Galileu zum Kloster Lluc.

Coll de L`Ofre Rif Tossals Verds

Der letzte Teil des Wanderweges, ein fast gemütlicher Abstieg, verläuft auf einem alten Pilgerweg in die Ebene von Pollenca hinab. Erste Regentropfen erreichten uns, aber das Wetter hielt, bis am Nachmittag noch die Stadt mit ihrer alten Römerbrücke, dem Calvarienberg und einer wunderschönen großen Kirche besichtigt werden konnte.

Am Abflugtag gab es noch einen Abstecher in den kleinen Ort Sineu im Herzen der Insel, um den wöchentlichen Mittwochsmarkt, der seit über 700 Jahren besteht, zu besuchen, ehe es per Bahn und Bus zurück an den Flughafen ging.
Es war eine sehr schöne Wanderwoche bei perfektem Wetter, in grandioser Landschaft und in harmonischer Gemeinschaft, es hat uns gefallen!

Heidi Schmitt

Zwei Schluchten Wanderung ab Zwingenberg und Neckargerach am Neckar am 20. Sept. 2015

Elisabeth und Jürgen hatten wieder zu einer Wanderung am Neckar eingeladen. Dies war eine Fortsetzungswanderung, die vor Jahren in Heidelberg begann.

Der erste Teil der Wanderung führte  die wildromantische Wolfsschlucht hinauf, die gleich hinter der Zwingenburg begann. Diese von Wasserfällen durchrauschte Felsklamm inspirierte den Komponisten Carl-Maria von Weber und diente ihm als Vorlage für die Wolfsschlucht-Szene in seiner Oper „Der Freischütz“. Jürgen ließ es sich nicht nehmen, das Lied in der Schlucht mit modernen Medien erklingen zu lassen. Heutiger Schlossherr der Zwingenburg ist Ludwig Prinz von Baden, ein Nachfahre des Grossherzogs Karl Friedrich von Baden.

Danach wurde die Magarethenschlucht bei Neckargerach im Aufstieg erwandert. In der ca. 300 m langen Schlucht verliert der Flursbach 110 m an Höhe über 8 Wasserfallstufen, deren größte 10 m abfällt. Dieser Wasserfall ist der höchste im Odenwald und einer der höchsten in den deutschen Mittelgebirgen. Die beiden Schluchten sind als „alpine Klettersteige“ eingestuft, sind aber gut gesichert und konnten von allen 33 Teilnehmern gut begangen werden.

Als Belohnung gab es dann auf dem Rastplatz „Schöne Aussicht“(hat seinen Namen wirklich verdient) mit Blick ins Neckartal und zum kleinen Odenwald, unser beliebtes Septemberpicknick gemacht. Jeder hatte morgens etwas mitgebracht, dieses wurde dann in einen PKW verladen, Christine war schon da und die Tische schon gedeckt und alle wurden satt. Wir dankten Elisabeth und Jürgen Schneider für die gelungene Wanderung. 10 Kilometer, 400 hm

Roland Berger
Wanderwart DAV Weinheim

Karwendel 2015

Auf Merkels und Obamas Spuren vom 05.09.2015 bis 12.09.2015

Zehn Mitglieder des Weinheimer Alpenvereins unter der bewährten Leitung von Walter Hebling machten sich wieder auf den Weg, die Berge im Karwendel und Wetterstein zu besteigen. Standort für die Gruppe war eine nette Pension in Mittenwald, ein schöner Ort, zentral gelegen auf 920m Höhe mit wunderbaren Lüftlmalereien an den Häusern und einem Geigenbaumuseum. Der Geigen- und Zupfinstrumentenbau kann auf eine 300-jährige Tradition zurück blicken; an den Gründer Matthias Klotz erinnert ein Denkmal neben der Pfarrkirche.

Mittenwald
Mittenwald

Die Eingehtour am ersten Wandertag verlief in hügeligem Gelände, an Schmalensee und Barmsee entlang, leichter Regen begleitete die Wanderer. Eine Besonderheit in dieser Region sind die Buckelwiesen, einstmals entstanden durch Steinanhäufungen, vom Gras überwachsen und nur noch teilweise erhalten.

Der nächste Tag blieb trocken, die Tour führte an Lauter- und Ferchensee vorbei zum Kranzberg auf 1391m, von wo aus man einen herrlichen Rundblick ins Karwendel-, Wetterstein- und Estergebirge sowie ins Isartal hat. Die höchsten Gipfel waren bereits weiß gepudert. Der Rückweg führte über Elmau mit seinem berühmten Schloss, in dem der letzte G7-Gipfel stattgefunden hatte.

Das Schachenhaus im Karwendel
Das Schachenhaus im Karwendel

Der nächste Tag führte die Gruppe auf den Schachen, Standort des Jagdhauses von König Ludwig II (1866m), das besichtigt werden kann. Von der prächtigen Ausstattung des Raumes im Obergeschoss ist man völlig überrascht, nach türkischem Vorbild reich bestückt mit einem opulenten Springbrunnen, umlaufenden Polstern, dicken Teppichen, vergoldeten Figuren und schweren Vorhängen aus Brokat und Seide. Ein Rundumblick von der Zugspitze über Garmisch bis ins Karwendel war eine weitere Zugabe. Auch ein Alpengarten in der Nähe des Hauses ist sehenswert.

Ein weiteres Ziel war die Leutaschklamm, ein besonderes Naturschauspiel, gut auf Metallstiegen zu durchlaufen und besonders für Kinder anregend und informativ gestaltet. Eine entspannte Wanderung ins Leutaschtal hinein und auf dem Rückweg der Blick auf einen sogenannten Gletscherschliff, erst vor einigen Jahren entdeckt, rundete diesen Tag ab.

Gruppe am Jochberg-Gipfelkreuz im Karwendel
Gruppe am Jochberg-Gipfelkreuz im Karwendel

Am Walchensee begann die Tour zum Jochberg, die steil bergauf zum Gipfel auf 1565m führte. Am Gipfelkreuz belohnten ein Handschlag und eine wunderbare Aussicht auf die Spitzen der umliegenden Berge, die aus einer im Norden liegenden Nebeldecke herausragten. Der Kochelsee mit dem gesamten Voralpenland blieb uns verborgen. Doch der Blick über den Walchensee zum Karwendelgebirge entschädigte den fast 800 m Aufstieg.

Am letzten Tag spielte uns das Wetter einen Streich, es regnete, und so wurde der Plan, die Hochlandhütte und weiter den Predigtstuhl (1920m) zu ersteigen geändert. Garmisch-Partenkirchen und der Eibsee waren das Ziel. Die Umrundung des Sees mit den immer wieder schönen Ausblicken auf die Zugspitze bei inzwischen besserem Wetter gefiel allen auch sehr gut, und bis zum Parkplatz bei Hammersbach war es doch weit!

Der Abschied am nächsten Morgen fiel etwas schwer, hätte man doch noch so manche tolle Wanderung in dieser wundervollen Region unternehmen können.

Ein herzliches Dankeschön geht an Walter Hebling für die Planung und Vorbereitung dieser schönen Woche.

Heidi Schmitt

Pfalzwanderung ab Gimmeldingen am 5. Juli 2015

Heute war der heißeste Tag des Jahres. Vor dem Start in Weinheim überlegten wir kurz, was wir machen sollen. Wir entschieden uns dann doch für den Pfälzer Wald, die Schwimmbäder wären hoffnungslos überfüllt gewesen, also beschlossen wir doch, in die Pfalz zu fahren. Zu acht fuhren wir dann nach Gimmeldingen (bekannt durch die Mandelblüte im Frühjahr) 2 Kilometer nördlich von Neustadt.

Am Sportplatz ging es dann hoch zum Weinbiet durch Kiefernwälder. Wir ließen es langsam angehen – es war ja der heißeste Tag des Jahres. Zur Mittagszeit kamen wir dann an am Weinbiethaus (auf 554 Meter Höhe) welches nach einem größeren Umbau und Anbau uns dann bewirten konnte. Eine schöne Aussicht hatte man auch Richtung Rheinebene und Neustadt. Es war nicht so viel los wie an den anderen Sonntagen, aber wir hatten uns zwischenzeitlich an die Hitze gewöhnt, das Silbertal war unser nächstes Ziel. Dort wartete schon Marianne, im Forsthaus z. Silbertal gab es Kaffee und Kuchen, Handkäs, weißen Käs – und es wurde trefflich diskutiert, ob der im Odenwald oder der in der Pfalz besser ist, die Meinungen waren recht unterschiedlich.

Richard hatte eine schöne schattige Strecke ausgesucht, wir dankten für die schöne Wanderung.

15 Kilometer, knapp 400 Höhenmeter

Roland Berger
Wanderwart DAV Weinheim

Wandern in Nordlothringen um Sturzelbronn bei der Festungsstadt Bitche

Walter Risse hatte uns wieder eingeladen, um im Grenzgebiet Südpfalz/ Lothringen zu wandern. Zum vierten Mal waren wir hier schon in der Gegend mit weiten Blicken, einsamen Wäldern, alten Burgruinen aus Rotsandstein und Teufelstischen. Im Juni fahren die Sonntagswanderer des DAV Weinheim immer etwas weiter, diesmal waren wir 15 Wanderer, die sich in Sturzelbronn, einem kleinen Ort mit viel Wiesen, Wald und Wild trafen.

Die Rotenburg, eine Sandsteinformation mit Besiedlungscharakter aus dem frühen Mittelalter war unser erstes Ziel. Über einen steilen Zick-Zack Weg gelangten wir dahin, einige machten Pause, die anderen umrundeten die vormittelalterliche Festung auf abenteuerlichen Wegen.

Die Wege waren schön, durch die Sandböden trocken, teilweise aber auch weglos durch hohes Gras mit Abkürzungen, aber das unterscheidet den Alpenverein von den anderen regionalen Wandervereinen (man mag es mir nachsehen)

Am Ende der Wanderung waren wir noch bei Walter im Ferienhaus eingeladen. Hier gab es Kaffee und Kuchen und auch andere herzhafte leckere Sachen.

Wir dankten Walter für den schönen Tag, anschließend fuhren wir noch nach Wissembourg, war wieder eine Besuch wert mit dem schönen Flüsschen Lauter und den schönen Plätzen in der Altstadt.

Der Tag war lang, aber schön, nächstes Jahr geht es vielleicht nach Bitche, der alten Festungsstadt mit der Zisterne.

15 Kilometer, 300 Höhenmeter

Roland Berger
Wanderwart DAV Weinheim

Um das Kainsbachtal mitten im Odenwald am 10. Mai 2015

– mit Roland Berger

An einem schönen Maientag fanden sich 34 Wanderfreunde ein, um eine aussichtsreiche Tour zu unternehmen. Wir trafen uns am Gasthaus Vierstöck an der B 47 zwischen Reichelsheim und Michelstadt in der Nähe von der „Spreng“, einer bekannten Odenwaldkreuzung. Vielen Dank auch an die Wandergruppe aus dem Odenwald die dazukam. (bei denen wandere ich auch ab und zu mit).
Die Strecke führte über das Totenkirckl, ein uralter Friedhof der Gemeinde Oberkainsbach. Die alte große Linde und die Kapelle vor dem Friedhofseingang ergaben ein beeindruckendes Bild.

Durch den Wald wurde dann die Talstraße zwischen Ober- und Niederkainsbach überquert und die Ruine Schnellerts erreicht.
Der sogenannte Schnellertsherr soll bei bevorstehenden Kriegen ein Geisterheer anführen, das angeblich lärmend von der Ruine Schnellerts durch einen bestimmten Bauernhof, dann entlang der Gersprenz und durch Fränkisch-Crumbach zur Ruine Rodenstein durch die Lüfte zieht, um beim Ende des Krieges von dort wieder zum Schnellerts zurückzukehren. Man kann diese Sage seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisen. Sie ist verwandt mit den Gespenstererzählungen von der Wilden Jagd und kam vielleicht durch ein unerklärliches akustisches Phänomen zustande. Viele Bauern aus der Umgebung der Ruine Rodenstein beteuerten, Zeuge des Geisterzuges geworden zu sein; und der Schnellertsherr soll sein Pferd von einem Schmied in Fränkisch-Crumbach beschlagen haben lassen.
Auf der Burgruine wurde Mittagsrast gehalten. Weiter ging es dan zum Höhenort Böllstein. Auf dem Höhenzug dorthin hatte man schöne Aussichten bis zur Frankfurter Skyline, dem Spessart und dem Taunus.
Am Waldrand ging es dann über die stark befahrene B 47 an der Spreng zu einem Steinbruch, in dem vor vielen Jahren weisser Sandstein abgebaut wurde. Dieser wurde für den Bahnhof in Michelstadt und für einige andere Kirchen im Odenwald verbaut. Der Steinbruch ist nicht mehr aktiv, von Moos bewachsen, die Atmosphäre ist beeindruckend, ein enger Zugang und überall steile Wände nach oben. Hier wurde eine weitere Pause gemacht um das wirken zu lassen.
Nach einer knappen Stunde erreichten wir dann das Gasthaus Vierstöck wo die Schlussrast gehalten wurde. Das Wetter war gut, ein schöner Maitag eben.
Die Tour wurde vom Wanderwart des DAV Weinheim geführt.
17 Kilometer, 365 Höhenmeter.

Roland Berger
Wanderwart DAV Weinheim

Mosel Tour 2015

Auf dem Moselhöhenweg vom 30.05.2015 bis 06.06.2015

Eine beeindruckende Landschaft mit steilen bewaldeten Hänge, die Weinberge, die malerischen Städtchen mit ihren alten Winzerhöfen, prächtigen Kirchen und romantischen Burgen und Burgruinen und natürlich der Fluss mit seinen zahllosen Windungen, aber auch ein gutes Wanderwetter und eine exzellente Hotelunterkunft waren die Attribute, die eine 28-köpfige Wandergruppe des Alpenvereins Sektion Weinheim erlebten.
Per Zug fuhr die Gruppe über Frankfurt, am Rhein entlang nach Koblenz, weiter moselaufwärts nach Cochem und von dort mit dem Bus in das Weinörtchen Bremm am Calmont, wo die steilsten Weinberge Europas liegen und die engste Moselschleife zu bewundern ist.
Durch die gute Infrastruktur an der Mosel konnten per Zug und Bus die einzelnen Etappen gut erreicht und wieder beendet werden.

Wandergruppe vor Burg Eltz
Wandergruppe vor Burg Eltz

Von Pommern aus starteten wir am 3. Tag. An der Mosel entlang in den wunderschönen Ort Klotten, um dann oberhalb der Weinberge mit immer wieder schönen Aussichtspunkten ins Moseltal nach Cochem zu wandern, wo oben auf dem Pinnerkreuz die Teilnehmer entscheiden konnten, ob sie über die Weinberge absteigen, oder eine Fahrt mit dem Sessellift bevorzugen wollten.

Blick auf die Mosel
Blick auf die Mosel


Bei der nächsten Tagestour wurde von Ebernach aus über bewaldete Höhen und weiten Weinberganlagen nach Ellenz gewandert. Danach per Fähre in den Dornröschenort Beilstein übergesetzt. Über die Treppe zum ehemaligen Karmeliterkloster St. Joseph, die auch als Himmelsleiter bekannt ist, ging es dann von der Burgruine Metternich aus auf die nächste Anhöhe um auf dem Literatenweg nach Sensheim abzusteigen und weiter über die Moselbrücke nach Nehren zu kommen. Mit dem Bus wurde die letzte Etappe zum Hotel angesteuert.

Am folgenden Tag wanderte die Gruppe auf dem Mosel-Erlebnis-Weg, der in südlicher Richtung links und rechts der Mosel verläuft. An Weinbergen entlang wurde zuerst der wunderschöne mit vielen Fachwerkhäusern geschmückte Ort Sankt Aldegund erreicht, wo die Gruppe ganz besonders ein Haus eines Malermeisters mit Sinnsprüchen auf der Fassade beeindruckte. Weiter ging es nach Alf, wo mit einem kleinen Schiff nach Bullay übergesetzt wurde. Zurück verläuft der Weg auf der rechten Moselseite.

Am letzten Tag fuhren wir mit der Bahn nach Reil, um von dort aus nach Traben-Trarbach zu wandern, wo über die ehemalige Festung Mont Royal in die beeindruckende Stadt mit ihren Jugendstilhäusern, dem barocken Haus Böcking mit dem Mittelmoselmuseum und dem mächtigen kaiserlichen Postamt abgestiegen wurde. Der Endpunkt der Etappe wurde in der Alten Zunftscheune begossen.

Blick über die Mosel nach Cochem
Blick über die Mosel nach Cochem

Samstags ging es umweltschonend wieder nach Weinheim.  

Mit einem herzlichen Dank an Walter Hebling, der diese erlebnisreiche Woche ausgesucht, organisiert und geleitet hatte ging diese Wanderwoche zu Ende, in der alle Teilnehmer diese Moselregion ins Herz geschlossen haben.

An der blühenden Bergstraße von Dossenheim nach Heidelberg

– mit Familie May

Es war ein sonniger und schöner Tag, als uns Richard May an der OEG Weinheim empfing um nach Dossenheim zu fahren. In Dossenheim kamen noch einige Mitwanderer hinzu, fast 30 Wanderer nahmen teil. Zuerst ging es durch Dossenheim zum stillgelegten Steinbruch, wo aber heute reges Leben herrschte. Wir konnten in den Steinbruch hinein, von innen kannten den die wenigsten. Im Steinbruch war eine Feldbahn mit Loks und verrosteten Loren zu sehen, die genau an diesem Sonntag wieder zum Leben erweckt wurden. Es war Tag der offenen Tür im Steinbruch und ab 11 Uhr fuhr die Feldbahn ihre Runden. Der Geo-Naturpark hat Infotafeln aufgestellt und ein Fanclub kümmert sich um den Erhalt der alten Gerätschaften. Wir hatten dann auch noch die Gelegenheit, von oben in den Steinbruch reinzuschauen.
Weiter ging es dann zum Rastplatz „Turnerbrunnen“ über Handschuhsheim gelegen. Hier wurde die Mittagsrast gehalten.
Die Maiblüte war in vollen Gange und ein erster Maikäfer wurde auch schon gesichtet.  Der Wanderweg mündete in den Philosphenweg und jetzt hatte man wunderschöne Ausblicke auf die Altstadt von Heidelberg und auf das Schloss. Ich hatte den Eindruck, wir sind zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Weg gewandert.
Die Schlusseinkehr fand im Biergarten der Kulturbrauerei in Heidelberg statt. Wir dankten der Fam. May für die schöne Wanderung an der Bergstraße.

Roland Berger
Wanderwart DAV Weinheim

Marokko Tour 2015

Saharadünen statt Hochgebirge 14.04.2015 bis 29.04.2015

Nach Marokko zu reisen heißt, in eine andere Welt einzutauchen, die voller Gegensätze und Schönheiten ist; den Maghreb. Die Landschaften, gerade im Frühjahr, sind durch frisches Grün in den Tälern und durch rot-braunes, schroffes und karges Felsgestein gekennzeichnet. In den großen Städten mischt sich neues mit altem, in den Souks herrscht lebhaftes Treiben, im Süden faszinieren die Kasbas, die Wüsten und Oasen.   

Am 14. April starteten zweiundzwanzig Reisende mit dem Bus zum Flughafen Basel, um dann am späten Abend den Flug nach Casablanca anzutreten. Der Singkreis des Weinheimer Alpenvereins hatte wieder unter Walter Hebling die Vorarbeit geleistet, die Organisation vor Ort aber einem Reiseveranstalter überlassen.

Casablanca ist das blühende wirtschaftliche Zentrum Marokkos; der noch unter französischem Protektorat gebaute Hafen ist Umschlagplatz für Bodenschätze, Agrarprodukte und Industrieerzeugnisse. Auch Rick’s Café sucht man nicht vergeblich, es handelt sich aber um einen Nachbau, der bekannte Film wurde nicht hier gedreht. Ein größerer Anziehungspunkt, wenngleich noch wesentlich jünger, ist die Moschee Hassan II. Sie ist eine der Moscheen in Marokko, die auch von Andersgläubigen besucht werden kann. Nach einer Stadtrundfahrt geht es auf die Autobahn, um gegen Abend unser schönes Hotel Tichka Salam in der Neustadt von Marrakesch zu erreichen, wo wir zwei Nächte verbringen. Ab jetzt endet für uns die Nacht fast regelmäßig mit dem Weckruf des Muezzins, nur im Wüstencamp wird dieser ausbleiben.

Marrakesch

Ein ganzer Tag für die Stadt. Der Hohe Atlas ist noch schneebedeckt und grüßt über Wolken und Dunst in die Stadt hinein, sein Wasser spendet Leben für große Teile des Landes, besonders für Marrakesch. Zur Einstimmung besuchen wir den Jardin Majorelle, den sich in den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts ein französischer Maler einrichten ließ. Ein wahres Paradies aus allen möglichen Gewächsen und Blumen ist hier gelungen, allen voran die vielfarbigen Bougainvillean, die vielen staunenden Besucher schweben geradezu hindurch. – Und weiter geht es den ganzen Tag mit einem Höhepunkt nach dem anderen: nur von außen die altehrwürdige Koutuobia-Moschee, jüdisches Viertel, El Badia Palast, der große Platz Djemaa el Fna, die Saadiergräber sind nur einige davon; dazwischen noch ein Mittagessen auf einer Dachterasse – und immer wieder durch Straßen und Gassen bis in die Souks hinein. Ein großes aller Wunder sind die Souks, wo sich das Gewimmel verdichtet, die Waren haben alle Farben, Formen, Zwecke, Muster, Gerüche und Düfte, beim Kaufen ist Handeln Pflicht. Am Abend schafften es einige noch auf den Platz Djemaa el zu den Garküchen, Gauklern und Schlangenbeschwörern.

Marrakesch

Die Reise über den hohen Atlas war am nächsten Tag angesagt. Zunächst nochmals durch Marrakesch. Palmenhaine, Parks, Golfplätze (die Stadt hat 15 davon), Oliven- und Obsthaine ziehen am Bus vorbei, gehen in Wiesen und Äcker über, aus allem leuchten die bunten Blumen hervor. Bald ist das Gebirge erreicht, wo das Grün des Frühlings schließlich in den Tälern hängen bleibt, um sich weiter oben ins Dunklere der Nadelwälder zu verwandeln, darüber Stein- und Felsgelände. Wo die Aussicht besonders schön ist, wird eine Teepause oder ein Photostopp gemacht. Der Pass Tizi N’Tichka ist mit 2260 Metern der höchste Punkt. Die Hammada (Steinwüste) beginnt dann bald, denn wir sind auf der trockenen Seite des Atlas eingetroffen. Vom Gebirge kommen aber doch viele Flüsse herunter, mit deren Wasser sehr sorgsam gewirtschaftet wird. Unsere Straße geht an den dicht besiedelten Flussoasen entlang und führt uns zur alten Siedlung Ait ben Haddou, die wir eingehend besichtigen. Unser Tagesziel heißt Ouarzazate, ohne Übertreibung das Hollywood Afrikas, auch viele europäische Filme wurden hier gedreht. Wir lassen die weiträumigen Studiobauten links liegen und landen in unserem kleinen, schönen Hotel, einem Riad (Paradies).

Ein ausführlicher Besuch der Kasbah Taourirt, entspricht dem alten Ouarzazate. Dem Ort ist es nicht auf den ersten Blick anzusehen, aber hier liegt ein Schlüssel zum Verständnis der jüngeren Geschichte Marokkos, denn der auch hier residierende Herrscher El Glaoui paktierte mit der Besatzungsmacht der Franzosen gegen die Mehrheit der Marokkaner und das Königshaus, der König wurde ins Exil verbannt. In der Folge erzwang das Volk Marokkos die Rückkehr des Königs und konnte sich von der Fremdherrschaft befreien, wobei die territoriale und die politische Einheit Marokkos erhalten blieb.

Todra Schlucht

Heute bekommen die Füße etwas mehr zu tun auf einer kleinen Wanderung durch die Flussoase des Todra, jeder Fußbreit Boden wird für den Anbau genutzt, wir genießen frische Luft und Grün im Schatten der Palmen, danach noch ein kleiner Abstecher zur spektakulären Todraschlucht. Danach steuert der Bus Merzouga an, wo das Hotel Tombouctou am Rande der Sandwüste liegt. Im Erg Chebbi liegt die größte Sanddüne Marokkos, diese wurde am Vormittag erwandert, ehe es am Nachmittag per Kamelritt ins Wüstencamp ging. Der Abend ging mit einem delikaten Abendessen, Trommelmusik und Tanz zu Ende.

Dienstags kehrten wir wieder in die Zivilisation zurück. Nach kurzem Frischmachen und dem Frühstück im Hotel fuhren wir nach Rissani zum Mausoleum der frühen Alaouiten. Dieses genießt besonderen Respekt, denn das Herrscherhaus der Alaouiten regiert Marokko seit 1666 bis heute. Anschließend geht es wieder in die Souks; sehenswert ist besonders der Viehmarkt. Der Weg nach Zagora, unserem Tagesziel, ist recht weit und führt durch eine kahle Gebirgslandschaft mit vielen geschichteten Sedimenten, zwischen den Bergrücken liegen weite Verebnungen mit savannenartigem Bewuchs, kennzeichnend sind hier Schirmakazien. Endlich kommen wir im Tal des Draa an, der größten Flussoase Marokkos und machen Quartier in Zagora.

Auf der Weiterfahrt nach Taroudannt war uns zunächst eine Wanderung in der Flussoase des Draa gegönnt. Mit dem Jbel Siruoa durchfahren wir dann ein 23 Millionen Jahre altes Vulkangebiet. Wir erfahren heute vieles über die Bodenschätze Marokkos, den Anbau von Safran (der im Herbst blüht) und Arganfrüchten und deren Verwertung. Wer darüber hinaus Fossilien und Mineralien liebt, kann hier aus dem Vollen schöpfen. Unterwegs Besuch einer Kooperative; Anbau, Produktion und Verkauf von Argan und dessen Produkten obliegt fast ausschließlich den zahlreichen Frauenkooperativen. Arganöl ist gesund und wohlschmeckend, für andere Arganerzeugnisse bietet das Äußere des menschlichen Körpers vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. In Agadir stand ein erfrischender Strandspaziergang an, ebenfalls am Strand in Essaouira vor unserem Hotel.

Am nächsten Morgen schließt sich die Besichtigung Essaouiras an mit Fischereihafen, über die alten portugiesischen Befestigungsanlagen und die Souks, wo wunderbare Arbeiten aus Zypressenholz angeboten werden. Weiter nach Safi, der Töpferstadt, auch hier eingehende Besichtigung der Werkstätten, in Oualida, einem kleineren, aber schon mondänen Badeort, Spaziergang an der Lagune und am Strand. Schließlich zur letzten Übernachtung ins Hotel Art Suites in El Jadida, das einen schönen Rahmen und ein gutes Büffet für unseren Abschlussabend bietet. Von Mustapha, Walter und Beate gab es noch jeweils wohlgeratene Abschlussworte.

Am Abschlusstag besichtigen wir noch in El Jadida die alte portugiesische Zisterne und den Souk. Im Vergleich zur Hinreise ist der Weg zurück kurz und schmerzlos, die Heimat empfängt uns mit kühlen Regenschauern. Die Begegnungen untereinander in der Gruppe und mit Marokko und seinen Menschen waren interessant und wohltuend, wir bedanken uns.

Hans Schlabing, 02.05.2015