Dem Tessiner Starkregen getrotzt

Unter der Regie von Singkreisleiter Walter Hebling verbrachten sieben Mitglieder des Weinheimer Alpenvereins eine ereignisreiche Wanderwoche im schweizerisch-italienischen Grenzgebiet am Luganer See. Die täglichen Wettervorhersagen verhießen nichts Gutes. Die prognostizierte Regenwahrscheinlichkeit erreichte jeweils beeindruckende Prozentwerte.

Angefahren mit dem Zug über Basel und Zürich nach Lugano, weiter per Ticino-Ticket – das die ganze Woche ihre Gültigkeit hatte – erreichte die Gruppe die Jugendherberge in Lugano/Savosa mit ihren gut ausgestatteten Unterkünften mit Frühstück. Die Wandertage galten der näheren und weiteren Umgebung von Lugano, die am ersten Tag beim Kennenlernen von Lugano mit dem Konzert des Stadtorchesters begann, das nahe der Seepromenade spielte. Am Ufer des Luganer Sees führt der Weg durch Stadtpark mit etlichen Skulpturen in östliche Richtung, dann über kleine Gassen am Berghang, bis wieder das Seeufer erreicht wurde, um nach Gandria, dem ehemaligen Fischerdorf zu kommen. Zurück am Seeufer entlang ging es über Lugano zur Herberge.

Dem ersten Regen geschuldet, ging es am 2. Tag per Bus in östliche Richtung bis ans Ende des Luganer Sees nach Porlezza, um von hier aus eine Umrundung des Naturschutzgebietes mit dem Lago di Piano zu unternehmen. Zurück wieder per Bus, wo ein Zuschlag von 3,40 € zu zahlen war, da dieses Gebiet bereits auf italienischem Gebiet liegt.

Bei zunächst heiterem Wetter ging die städtische Busfahrt am 3. Wandertag nach Lugano/Paradiso zur Talstation vom San Salvatore. Der Abstieg erfolgte über den Rhododendren-Park San Grado nach Morcote.

Ab hier setzte der große Regen ein.

So musste bei Dauerregen am Folgetag mit einer Stadt- und Dombesichtigung im italienischen Como überbrückt werden.Dabei, sowie bei und nach den täglichen Wanderungen konnte die Gruppe die abwechslungsreiche regionale Küche ebenso genießen wie die Gastfreundschaft der italienischen Schweizer.

Ein kulturelles Highlight stellte am nächstfolgenden Regentag der Besuch des Hermann Hesse Museums in Montagnola dar, dessen Grab auf der Wanderung zurück nach Savosa besucht werden konnte.

Die erlebnisreiche Wanderwoche fand ihren Abschluss – das Wetter hatte sich gebessert – mit der Bahnfahrt über Melide nach Capolago zur Talstation der Monte Generoso Bahn. Per Zahnradbahn ging es fast 1 Stunde auf den 1694m hohen Monte Generoso. Bei guter Sicht soll man von hier den Mailänder Dom sehen können– so sagt man! Die alpine Rundtour, die auf dem Generoso-Kamm verlief, war von begeisternden Ausblicken belohnt. Im Blick nach Norden lag Lugano mit seinem nach ihm benannten See zu Füßen, daneben der vor Tagen erwanderte San Salvator. In südlicher Richtung war ein Teil des Comer-Sees und weiter die hügelige Landschaft, die mit vielen kleineren Seen durchzogen ist, zu erkennen. Kurz vor dem Ort: Poncione di Cabbio auf 1263m, wurde ein moderater Weg am Südhang eingeschlagen, der wieder zur Bergstation führte.

Das Ticino-Ticket verhalf den Wanderern kostenlos Tessin mit Bahn und Bussen zu erkunden.

Die Erkenntnis: Bei guter Planung und Kleidung, ausreichend flexibler Einstellung und Harmonie in der Gruppe werden Wanderprojekte des Alpenvereins auch bei vermeintlich widrigen Wetterbedingungen zu einem positiven Erlebnis für alle Beteiligten.

Heiner Bernhard/Walter Hebling

Alpinum im Mai

Blühendes Kletterzentrum im Mai

Das ist zur Zeit eine wahre Pracht: wenn man auf das Gelände kommt und die weißen und roten Fingerhüte stehen Spalier zur Begrüßung.

Aber auch im Alpinum und den anderen Anpflanzungen entdeckt der Pflanzenfreund so manche Blühende Pflanze:

 

Nur Enzian und Edelweiß sind den Käfern und Schnecken zum Opfer gefallen. Die werden wir erst wieder nächstes Jahr sehen. Aber im Sommer kommen noch die Bergastern und auch alte Blütenstände sehen mitunter sehr hübsch aus.

DAV Kletterzentrum Weinheim Newsletter

Immer informiert sein, was läuft im DAV Kletterzentrum Weinheim. Viele von euch sind schon registriert für den Verteiler (Rundmail vom 22.04.24 von der Geschäftsstelle). Danke an dieser Stelle für euer Interesse an den Neuigkeiten aus der Kletterabteilung, die das DAV Kletterzentrum Weinheim am Laufen hält.

Wer noch nicht registriert ist, kann dies ganz einfach tun. Weitere Informationen und Anmeldelink auf dieser Seite.

Spenden für den Verein

Liebe Mitglieder und Freund*innen der Sektion,

viele von euch spenden einfach so „nebenbei“, indem sie zum Beispiel bei Vereinsfesten oder beim Besuch des DAV Kletterzentrums Weinheim die Preise für Getränke oder Nutzungsgebühren aufrunden bzw. auf ihr Wechselgeld verzichten. Das ist prima und wir können diese Beträge gut für satzungsgemäße Zwecke der Vereinsarbeit gebrauchen. Danke an alle, die uns schon wie selbstverständlich auf diese Weise unterstützen!

Wer uns einen größeren Betrag zuwenden möchte, kann das auch per Überweisung tun und bekommt dafür ab einem Betrag von 300,-€ eine Spendenquittung für die Steuererklärung. Darunter reicht dem Finanzamt ein Nachweis (Kontoauszug, Einzahlungsbeleg). So haben beide Seiten etwas davon.

Alle nötigen Informationen findet ihr auf unserer Spendenseite

Jugendreferent*innentreffen jdav Baden-Württemberg 2024

Am Wochenende (04.-05.05.) treffen sich die Jugendreferent*innen der Jugend im DAV (jdav), Landesverband Baden-Württemberg, bei uns im DAV Kletterzentrum Weinheim zum Tagen und zum Austausch.

Unsere Jugendgruppe ist Gastgeberin der Veranstaltung, die Teilnehmenden aus ganz Baden-Württemberg freuen sich schon sehr, außerhalb ihrer Sitzungszeit unser Kletterzentrum, vor allem die Jakobswand, kennenzulernen.

Macht euch also darauf gefasst, am Wochenende viele fremde und junge Gesichter im DAV Kletterzentrum Weinheim anzutreffen. Da der Schwerpunkt der Veranstaltung natürlich auf der inhaltlichen Arbeit liegt, dürfte durch die Gäste der reguläre Kletterbetrieb nur wenig beeinflusst werden.

Wir freuen uns auf die Veranstaltung und wünschen eine konstruktive Tagung!

Balkonbepflanzung

Endlich ist der Balkon der Hütte wieder schön bepflanzt. Nachdem Barbara sich viele Jahre lang wunderbar um die Bepflanzung und Pflege gekümmert hatte, haben nun Myriam und Susanne diese Aufgabe übernommen und am 1. Mai, zusammen mit Ilvy, Mona, Leonie, Louis und Anika die 20 Kästen neu bepflanzt. Die Pflanzen wurden nach ihrer Bedeutung für Insekten und ihrer Vorliebe für hohe Temperaturen und wenig Wasser ausgewählt. Das Ergebnis könnt ihr nun bei uns bestaunen. Dankeschön an euch!

Wenn es ins Hochgebirge geht …

… dann gilt es nicht nur gute Kondition im Gepäck zu haben!

Am Sonntag machten sich 6 Bergbegeisterte auf zur Ausbildung Kondition und Achtsamkeit.

Bei strahlendem Sonnenschein und frostigen Temperaturen starteten wir mit der Bahn in Weinheim, die Wettervorhersage tief unten im vollgepackten Rucksack verstaut.

Konditionsaufbau und Achtsamkeitsübungen standen dieses Mal auf dem Programm.

Die erste Wegetappe von Schriesheim downtown hoch zur Strahlenburg liefen wir in Zweiergruppen mit der Aufgabe des aktiven Zuhörens – 10 Minuten erzählt der eine über ein beliebiges Thema, der andere hört schweigend zu. Eine Herausforderung für so manchen, wir meisterten es selbstverständlich mit Bravour.

Weiter ging es über die Spatschlucht zum Naturfreundehaus Schriesheim – schweigend, mit Abstand voneinander, für 50 Minuten, die Frühlingsmusik im Ohr und das satte Grün im Blick – eine Wohltat für Körper und Seele. Sonne und Wolken wechselten sich ab, unser Tritt war im Fluss. Wir hätten noch weiter geschwiegen, es tat so gut.

Mit einer herzhaften Mahlzeit stärkten wir uns in der vom Holzscheitofen erwärmten Hütte, während sich draußen das Wetter anschickte, der Vorhersage mit Schneeregen und Hagel zu folgen.

Zweck der nächsten Achtsamkeitsübung ist die Konzentration auf die Basis: das bewusste Ein- und Ausatmen, im Fokus auf den Atemfluss.

Weiter gings nun im Dauerregen für 3 Stunden Richtung Leutershausen. Doch ein Zwischenfall überraschte uns kurz vor dem Ziel – Max stolperte und riss sich den Knöchel auf, Herrje, Panik …! Bodycheck, Verbandskasten, Gertrud in panischer Sorge. Dem Patienten ist übel – was ist hier los? Entwarnung – eine Notfallübung, der Patient hat einen Sonnenstich erlitten. Im Sommer in den Bergen eine der häufigsten Notfälle – das angebrachte Verhalten im Notfall zu üben ist unerlässlich, ob mit oder ohne Regen.

Zum Abschluss die Frage des Trainers: „Was habt ihr vom Tag heute mitgenommen?“ Ganz klar: „Meine Regenjacke ist in die Jahre gekommen, eine neue ist fällig!“

Spaltensturz, na und ?

Ein hochsommerlicher Tag begann am 14. April mit der Fahrt nach Reichenbach im Odenwald. Ziel war der Kletterfelsen Hohenstein, mit seiner besondere Struktur an der sich so mancher Gipfelansturm in den Alpen üben läßt.

Begonnen mit einer Wanderung um den Berg zum herzlichen Aufwärmen der Seele und zum Aufwärmen der Glieder, stand der Fels in der Mittagssonne vor der Gruppe.

Begonnen wurde mit leichten Klettergraden auf die Spitze des Hohenstein, dort wurde ein Seil befestigt um im Anschluss die Selbstrettung nach einem Sturz in eine Gletscherspalte zu üben. Voraussetzung waren dazu die vorherigen Übungseinheiten wie Kontenkunde und Kameradenrettung.

Und so hatte jeder im Anschluss viel Zeit und Gelegenheit seine Reepschnüre und Bandschlingen in allen erdenklichen Situationen einzusetzen. Geübt wurde das sogenannte „Hochprusiken“ und die Überwindung von Gletscherkanten mit der Gardaklemme.

Ein wirklich wichtiger Baustein für alle die Hochtouren über Gletschergebiete machen wollen. Das ganze Team in der Seilschaft kann sich nun darauf verlassen, dass die Teilnehmer nicht nur sich selbst, sondern auch jedem in der Gruppe im Falle eines Falles helfen können.

Wolfgang Engelter

Wildkräuterwanderung

Der Frühling ist die optimale Zeit, sich mit dem Thema Wildkräuter zu beschäftigen. Am vergangenen Samstag waren 16 Interessierte entlang der Weschnitz und am Burgensteig unterwegs auf der Suche nach leckeren Wildkräutern. Organisiert wurde diese Wanderung von Susanne Brendle, der Klimaschutzreferentin unserer Sektion. Geleitet wurde die Veranstaltung von der Kräuterpädagogin Laura Fracella, die uns nicht nur einen wunderbaren Einblick in die verschiedensten Wildkräuter gegeben hat, sondern auch tolle Rezeptideen mitgebracht hat, um dann alles lecker zuzubereiten. Der Nachmittag war interessant und kurzweilig und die verschiedenen Speisen waren sehr, sehr lecker. Herzlichen Dank an Susanne und Laura!

Skitourenausbildung „Learning by doing“ 10.-14. April 2024

Nur noch 10 Meter… Die Steigeisen hämmern sich in den Eisschnee, den Pickel fest in der rechten Hand. Jeder von uns ist angespannt und schnauft. Schritt für Schritt. Ich spüre den Gipfelrausch in mir aufsteigen. Und dann – endlich oben! Fernsicht! Sonnenschein! Wir liegen uns in den Armen. Der Piz Tasna (3179m) ist erklommen. Wir sechs Skibergsteiger sind glücklich. Denn bereits um 7:00 am Donnerstag waren wir auf Tourenski und gerüstet zum Bergsteigen von der Heidelberger Hütte aus gestartet, welche wir am späten Nachmittag des Vortages erreicht hatten und uns mit vorzüglichem Abendessen verwöhnte.

Am Freitagmorgen brachen wir zur Skidurchquerung auf. Die Route führte uns zur Breiten Krone (3079m), von wo wir einen großartigen Blick auf unser Ziel von gestern hatten und unsere herrlich geschwungenen Abfahrtspuren im Schnee ausmachen konnten. Auf dem Weg zur Jamtalhütte nahmen wir noch die Bischofmütze (3029m) und den Grenzeckkopf (3048m) mit. Bergsteigerisch brachte es uns nicht in Wallung, aber Ausdauer war gefragt. Daher legten wir vor der Hütte, die sich am Ende des steilen Jamtal befindet, noch eine Spaltenbergungsübung ein. Zu der Jahreszeit ist das Tal von Schnee- und Gerölllawinen fast verschüttet. Diese Art Erdrutsch erlebten wir leider auch in kulinarischer Hinsicht.

Doch nichts konnte unseren Enthusiasmus trüben, als wir am Samstagmorgen zur Dreiländerspitze (3197m) aufbrachen. Unsere akribisch geplante Route führte uns bei perfekter Sicht über den westlichen Gletscherteil des Jamtalferners zur Ochsenscharte. Dort stiegen wir nordestlich weiter auf, bis wir ein Skidepot errichteten. Mit Pickel, Steigeisen und seilgesichert erklommen wir über den steilen Grad die Dreiländerspitze. Was für ein Gefühl! Voller Stolz ließen wir den Blick über Piz Buin und unendlich viele, weiße Gipfel schweifen. An unseren malerischen Abfahrtsschwüngen auf dem Gletscher ließ sich unsere Freude ausmachen.

Bepackt mit Erfolgserlebnissen und etwas Sentimentalität fuhren wir am Sonntagmorgen durch das etwas unheimlich anmutende Jamtal nach Galtür ab, wo der Frühling im vollen Gange war. Dank unserer beiden Ausbildungsleiter Alexander Ludwig und Julian Kränke hatten wir ein großartiges gemeinschaftliches Erlebnis, von dem wir sicherlich noch lange zehren werden.

Arndt Philipp Ravens